Die Milliarden-Übernahme von Hornetsecurity durch den US-Konzern Proofpoint markiert einen weiteren Wendepunkt in der europäischen IT-Landschaft. Ein deutsches Cybersecurity-Unternehmen, das sich ausgerechnet auf den Schutz sensibler Unternehmensdaten spezialisiert hat, wird amerikanisch. Dieser Deal ist symptomatisch für ein größeres Problem: Von Prozessoren bis hin zu kritischer Software sind europäische Unternehmen in nahezu allen Bereichen von amerikanischen IT-Giganten abhängig.
Die großen europäischen Antworten? Gaia-X und andere ambitionierte Projekte sind gescheitert oder dümpeln vor sich hin. Eine echte, 100-prozentige europäische Souveränität gibt es derzeit schlichtweg nicht. Aber anstatt in Resignation zu verfallen, sollten wir am Schluss die entscheidende Frage stellen: Welches reale Risiko gehe ich ein, und wie kann ich es intelligent minimieren? Wie nutze ich die unbestreitbaren Vorteile der Hyperscaler, ohne meine digitale Souveränität vollständig aufzugeben?
Für genau diese Herausforderung bietet die AWS European Sovereign Cloud eine pragmatische Antwort. Ende 2025 startet sie in Brandenburg und könnte das fehlende Puzzleteil für eine abgesicherte Cloud-Strategie sein.
Anders als bisherige europäische Cloud-Regionen von US-Anbietern schafft AWS mit der European Sovereign Cloud eine strukturell unabhängige europäische Entität. Das ist mehr als nur ein Marketingversprechen – es ist eine fundamentale Neuausrichtung der Cloud-Architektur.
1. Rechtliche Unabhängigkeit durch deutsche Struktur
Die AWS European Sovereign Cloud operiert über eine eigenständige deutsche Muttergesellschaft. Alle Führungspositionen werden ausschließlich mit EU-Bürgern besetzt, die vertraglich verpflichtet sind, nur im Interesse der EU-Entität zu handeln.
Praktische Bedeutung für IT-Verantwortliche: Ihre Daten unterliegen damit deutschem und EU-Recht, nicht der US-Rechtsprechung. Der oft gefürchtete US CLOUD Act greift hier nicht.
2. Operative Unabhängigkeit auf allen Ebenen
Die European Sovereign Cloud funktioniert auch bei einer kompletten Trennung von den USA. Alle kritischen Systemkomponenten sind von US-Infrastrukturen entkoppelt:
3. Großes AWS-Portfolio inkl. KI
Ein häufiger Kritikpunkt an souveränen Cloud-Lösungen: mangelnde Funktionalität. Die AWS European Sovereign Cloud bietet ein umfangreiches AWS-Portfolio inklusive modernster KI-Services – ohne US-Abhängigkeiten.
Das schließt auch Amazon Bedrock, SageMaker und Amazon Q ein.
a) Kritische Infrastrukturen
NIS2-pflichtige Unternehmen (Energie, Transport, Telekommunikation) finden mit der AWS European Sovereign Cloud eine Lösung, die Compliance und Performance vereint.
Konkrete Vorteile:
b) Öffentlicher Sektor und Verteidigung
Behörden und Verteidigungsorganisationen können erstmals die Innovations- und Skalierungsvorteile moderner Cloud-Services nutzen, ohne Kompromisse bei der nationalen Sicherheit einzugehen.
Konkrete Vorteile:
c) Regulierte Industrien
Finanzdienstleister, Gesundheitswesen, Versicherungen profitieren von struktureller Compliance-Sicherheit.
Konkrete Vorteile:
d) Strategische EU-Industrien
Unternehmen in Bereichen wie Automotive, Maschinenbau oder Chemie, die bisher Cloud-Migrationen aufgrund geopolitischer Risiken vermieden haben.
Konkrete Vorteile:
Während die AWS European Sovereign Cloud einen Premium-Aufschlag haben wird, sollten Unternehmen die Total Cost of Risk ihrer aktuellen Cloud-Strategie kalkulieren:
Compliance-Risiken:
Operative Risiken:
Strategische Risiken:
Break-Even-Analyse
Fallbeispiel Finanzdienstleister: Ein großer EU-Finanzdienstleister kalkuliert mit jährlichen Compliance-Kosten von 2,3 Mio. € für US-Cloud-Audits und Rechtsberatung. Der Premium-Aufschlag der Sovereign Cloud amortisiert sich hier bereits im ersten Jahr.
Die Übernahme von Hornetsecurity zeigt: Auch etablierte deutsche IT-Unternehmen sind nicht vor US-Akquisitionen gefeit. Nach der Übernahme ist es kein europäischer Anbieter mehr, wie Branchenexperten kommentieren.
Das Muster der schleichenden Abhängigkeit
Deutsche IT-Anbieter geraten oft in einen Teufelskreis:
Warum die AWS European Sovereign Cloud anders ist
Anders als deutsche Start-ups oder Mittelständler ist die AWS European Sovereign Cloud von Beginn an als dauerhafte, strukturell unabhängige Lösung konzipiert. Die 7,8 Milliarden Euro Investition in Brandenburg unterstreichen das langfristige Commitment.
In einem Satz: Die rechtliche Struktur verhindert, dass die Sovereign Cloud später "rückabgewickelt" oder unter US-Kontrolle gestellt werden kann.
Die Einführung der AWS European Sovereign Cloud ist nicht nur ein technologischer Meilenstein – sie ist auch ein strategisches Signal für alle Organisationen mit hohen Anforderungen an Souveränität, Sicherheit und Compliance.
Doch welche Unternehmen sollten jetzt konkret aktiv werden? Unser Leitfaden gibt Hilfestellung. Bewerten Sie Ihre aktuelle Cloud-Infrastruktur anhand dieser Kriterien:
Rechtliche Bewertung:
Operative Bewertung:
Strategische Bewertung:
Warum jetzt handeln?
Die AWS European Sovereign Cloud startet Ende 2025 in Brandenburg. Unternehmen, die frühzeitig planen und migrieren, profitieren von:
Die AWS European Sovereign Cloud ist mehr als eine neue Cloud-Region – sie ist ein Paradigmenwechsel hin zu struktureller digitaler Souveränität für Europa.
Für IT-Verantwortliche in kritischen Bereichen eröffnet sich damit eine einzigartige Gelegenheit: Sie können die Vorteile modernster Cloud-Technologien und amerikanischer Innovationskraft nutzen, ohne Kompromisse bei Datenschutz, Compliance oder digitaler Souveränität eingehen zu müssen.
Die Frage ist nicht, ob Sie auf souveräne Cloud-Services setzen sollten – sondern wie schnell Sie sich darauf vorbereiten.
Die Weichen werden jetzt gestellt. In fünf Jahren werden Sie zu den Pionieren oder zu den Nachzüglern gehören.
Als zertifizierter AWS Partner begleiten wir Unternehmen bei Migration, Betrieb und Entwicklung in der neuen europäischen Cloud-Ära. Wir bieten individuelle Risikobewertungen und entwickeln maßgeschneiderte Strategien für Ihre souveräne Digitalisierung.
Ready für die souveräne Cloud-Transformation?
Kostenlose Risikobewertung anfragen